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Wenn man jemanden kennenlernt, der einem das Herz öffnent und de Welt angenehmer erscheinen lässt!

07.02.2015 15:55

Nach dem ich heute morgen mit einem Lachen vom rechten zum linken Ohr ein Packet für Elmar bei der Post abgeholt habe und es ihm auf den Tisch stellte, bin ich mit einem noch breiterem Lächeln den Weg zum Hof angetreten. Die Sonne war angenehm warm und Frieda und ich freuten uns auf den Besuch von ganz besonderen Menschen.

Silas (12) und seine Familie wurde durch einen Zeitungsartiken in Geldern auf uns aufmerksam und er wollten uns schon letztes Jahr mal besuchen, wir haben es aber nie geschafft, heute sollte es dann soweit sein.
Silas leidet auch an Rheuma, ist auch in Sendenhorst Patient und seine Symptome sind grundverschieden zu meinen... Wir haben uns direkt super verstanden! Beide sind wir die geborenen Kämpfer, lassen uns von Dummkopfen und Sprücheklopfern nicht in den Boden stampfen und werden von unseren und anderen Familien unbeschreiblich unterstützt.
Seine Schwester Sinja macht keinen Unterschied zwischen gesunden und kranken Kindern, spielt vollkommen und ohne Sorge mit ihm Fangen und wickelt ihn nicht in Watte. Ich neigte immer mal wieder dazu, ihm bei Kleinigkeiten helfen zu wollen, weil ich weiß wie es ist sich mit Schmerzen nicht helfen zu können, aber nicht nur einmal habe ich ihn deutlich unterschätzt....
Ebenso wie ich, vergaß auch Silas sein Handicap, im Umgang mit den Tieren! Wie selbstverständlich grub er seine angeschwollenen und steifen Finger tief in das Winterfell von Joshi, lief mit ihm am Strick durch den Matsch, ritt auf Joshis Rücken, kletterte zu Ziege Siggie auf die Hütte und rannte mit Frieda über die Wiese. Da soll noch mal einer sagen, Tiere seien zu nichts zu gebrauchen, Silas und ich beweisen das Gegenteil!

Silas du warst so klasse und ich hoffe, dass wir uns bald wiedersehen werden. Ich möchte dir noch soooo viel sagen, dir sooo viel zeigen und verraten, dass ich traurig war, als ihr mit dem Auto wieder davon gedüst seid.
Das Jahr ist noch jung, aber ich denke, dass es die kommenden Tage echt schwer haben werden noch besser zu werden, da müssen sie sich schon richtig anstrengen!

DANKE Silas, du bist klasse so wie du bist!!

 

 

Der Tag danach

16.08.2014 12:43

Am nächsten Tag wurden die Taschen nicht wie in den letzten Tagen eingepackt, sondern ausgepackt.

Schmutzwäsche, Hunde- und Pferdesachen, Medis, Schreibblöcke, Technik und der Rest wurden sortiert. Ich lies mich auf dem Schmittchenhof nicht blicken, war müde und musste mich erst einmal wieder einbürgern. In den nächsten Tagen werde ich mich aum Aufräumen bemühen, den Blog Stück für Stück vervollständigen, das Erlebte sacken lassen und zum Alltag zurückkehren. Am Wochenende darf ich wieder arbeiten gehen, wieder neue Menschen kennen lernen und meine Freiheit jeden Tag auf's neue feiern. 

Die Klinik in Sendenhorst werde ich übernächste Woche besuchen, die Spenden von meinem Spendenkonto dorthin überweisen und die Kinder bespaßen. ich freue mich, wenn sich durch die Spenden einiges an Spaß und Freude in den Gesichtern wiederspiegeln kann. mal sehen, wo welcher Betrag am Ende wo zum Einsatz kommt.

Jetzt werde ich aber erst einmal das Chaos in meinem Zimmer bekämpfen und meine restlichen Tiere versorgen, die mussten jetzt lange genug auf mich verzichten!

Der letze volle Lauftag der Norden-Tour-2014

14.08.2014 16:17

Heute bin ich bewust nur mit den Tieren gelaufen. Nachdem wir uns auf dem Münchhof verabschiedet haben, liefen wir wieder auf einem deich lang. Ein kleiner Deich, der bei Hochwasser das Wasser der Este zurück halten soll. Die 6 km nach Buxtehude boten mir Zeit um die letzten Tage revue passieren zu lassen. Wieder einmal traf ich Menschen, die mir geduldig zu hörten und uns noch eine schöne Reise wünschten. Lustig, dabei war ich nur noch 3 km vom einem Ziel der Reise entfernt. Ich lief durch die Innensadt von Buxtehude, zog ein letztes Mal alle Blicke auf mich und freute mich als ich den Taxifahrer, Sonja und Leo in Mitten der ganzen mir völlig fremdem menschen erblickte. Leo mit einer wunderschönen Sonnenblume in der Hand beglückwünschte uns, Sonja drückte mich, mir vielen hunderttausend Steine vom Herzen und Joshi wurde einwenig unruhig, also liefen wir zu einem Wohnmobilstellplatz auf dem der Anhänger wartete. Joshi, das kleine Arsch( was das Verlanden angeht ist es ein Arsch!!), wurde auf den Hänger GEZOGEN und nach einer halben Stunde konnten wir losfahren.

Jetzt hatten wir "nur" noch ca. 400km vor uns. Meinen Teil des Projekts habe ich geleistet, jetzt hieß es nur noch sicher in willich ankommen. Um halb sieben konnte das Pony wieder aus dem Anhänger raus, zu seinen Freunden auf die Wiese. Heike wurde begrüßt, Leo saß schon am Unimog bei Thomas und fachsimpelte. Ich war vollends erschöpft, überglücklich und stolz auf alle die an der Reise beteiligt waren. 

Ziemlich schnell fand man mich dann Zuhause wieder, ich schleppte die schweren Satteltaschen in mein Zimmer, legte mich auf mein Bett und schlief den Schlaf der Gerechten


Abschrecktraing für das Pferd

14.08.2014 13:48

Ich möchte mich, auch im Namen von Sonja, Leo und den Tieren, noch einmal bei Familie von Gruben für die Gastfreundschaft bedanken. auch trotz großer Aufräumarbeiten habt ihr euch Zeit genommen, uns einen schönen vorletzten Abend ermöglicht und uns nützliche Tipps gegeben.

Der restliche Tag war immer mal wieder mit Regenschauern belastet und die B73, die ich nicht meiden konnte, trug nicht zum allgemeinen Wohle bei. Joshi musst sich am Riemen reißen, Trecker,LKW und Rollen waren recht dicht bei uns und ich wollte nicht schon wieder hinter ihm her rennen. Wir haben es gut gemeistert und sind schneller als gedacht in Stade angekommen. Frieda bekam die Gelegenheit mit Junghund-Milow zu spielen und Joshi konnte fressen. Wir liefen weiter nach Agathenburg. Leo und Sonja kamen uns an den Bahngleisen entgegen und wir machten uns auf die Suche nach einer Schlafgelegenheit. Uns kam Thomas auf seiner Kusche entgegen. Eingespannt waren zwei Norweger, größer, heller, breiter und ruhiger als Joshi. Mit typischer Stehmähne und super ausgeglichenem Charakter. Thomas beschieb uns den Weg zu Heinrich und Rose. Die beiden hatten auch Kutschenpferde. Heini züchtete 'Alt Oldenburger' und war sofort dabei als es hieß wir würdn hier gerne eine Nacht bleiben. Joshi bekam einen Stall, Frieda und ich wieder eine Gartenhütte mit gemütlichem Sofa. Sonja holte das Wohnmobil und Heini lud uns zum Abendessen ein. Er erzählte uns von der Zucht, seinem Ungarnaufenthalt und gab uns Verladetipps für Joshi. Die Zeit verging schnell, wir durften noch duschen und dann gingen wir schlafen. Am nächsten Morgen wurde ich von Sonja und Leo geweckt. der letzte richtuge Lauftag war angebrochen. Nach einem Frühstück, Kutschfahrt und dem Abschied ging es los. Leo lief noch einmal mit und wir beiten eine super Konstruktion, damit Leo so wenig wie möglich seinem Cityroller selbst bemühen muss. Leo bekam Friedas Leine und befestigte sie an einem Ring, Frieda bekam Joshis Strick angeknotet und war nun für die beiden verantwortlich. Nächstes Jahr nehme ich auch einen Roller mit, dann sind wir viel schneller! :D

Stade gehört zum Alten Land. Es ist das größte zusammenhängende Obstplantagegebiet in Mitteleuropa. auf dem Weg nach Jork liefen/rollten Leo und ich an unzählichen Apfel, Birnen und Pflaumenbäumen entlang. Jooshi flog auf Wolke sieben, weil er immer und immer wieder die am Bodenliegenden und auf die Straße gerollten Früchte essen durfte. Wir ließen uns ganz viel Zeit, genossen alle das Wetter, und dichteten unser Lied zu Ende. An einer Elbe-Obst Sortierstation angekommen fragte ich nach Wasser für die Tiere. Wir bekamen noch 2 kg riesen Äpfel geschenkt und liefen dann durch die nächsten kleinen Dörfer auf der Suche nach Sonja. Sonja erblickten wir im Edeka, packten sie ein und liefen zusammen zum Münchhof nach Jork. Unser "Taxi" für morgen ist gegen fünf Uhr angekommen, wartet auf einem Parkplatz samt Anhänger auf uns. Wilhelm Braack zeigt mir joshis Wiese, den Stellplatz für die autos und das WC. Bei Gaby, einer Mieterin auf dem Hof, kann ich noch duschen. Die letzte Nacht der Norden Tour 2014 kommt schneller als man dachte. Zuerst kann ich nicht schlafen. Zu groß ist das fernweh, zu aufgeregt bin ich. Der nächste und zugleich letzte Tag wird aufregend, voll, lang und voller Wiedersehensfreude bestückt sein. Leise, ganz leise rede ich mit Frieda, frage ob es ihr gefallen hat, ob ich etwas hätte besser achen können. Frage mich ob alles gut sei, ob ich etwas hätte besser machen können. denke an meinen neunen besten Freund Joshi, an seinen neuen Mut, die Ausbrüche und schönen Momente auf den Deichen, in den Dörfern und am Wasser. Frage Frieda ob sie nächstes Jahr wieder mitlaufen wird, sie gähnt und schläft ein. War das jetzt ein Ja oder ein Nein? Eine Träne rollt über meine Wange, ich bin glücklich, habe einiges geschafft, werde weiter kämpfen, weiter laufen und versuchen im nächsten Jahr noch mehr Menschen zu erreichen. In diesem moment höre ich Joshi wiehern und schlafe beruhigt ein!


 

 

1ooo Weihnachtsmänner und 1 Christkind

13.08.2014 13:34

Als ich am nächsten Morgen aufwachte stand Joshi schon am Anbindeplatz, ich durfte mir bei Göle noch Pflaumen abholen, Werner und ich hieften die Taschen auf den Rücken, machten ein Foto und ich machte mich auf den Weg nach Himmelpforten. Der Regen kannte kein Erbarmen, wollte nicht aufhören und war nervig. Heute bin ich in der Christkindlstadt angekommen. Schreibt eon Kind einen Brief an den Weihnachtsmann oder das Christkind, so kommt seine Post hier an. Das Haus des Weihnachtsmanns war recht klein und die Weltgrößte Weihnachtsmannausstellung auch. Rudolf ( heute vertretungsweise dann Joshi) wurde vor dem Haus geparkt und Leo, Sonja, Frieda und ich gingen hinein. ich habe es mir schöner vorgestellt, aber immerhin kann ich jetzt sagen, dass ich bis nach Himmelpforten gelaufen bin! Nicht schlecht, was?!

Der Himmel klarte für eine Zeit lang auf und wirde aich schneller wieder dunkler als man gucken konnte. Bis zum Spargelhof in Kuhla war es nicht mehr weit. Wäre der Regen nicht gewesen, wäre der Weg recht schön gewesen. auf Gut Kuhla angekommen wurden wir klasse empfangen. Die beiden retriver des Hofes spielten mit Ftieda waärend wir Menschen ein Stück Wiese für Joshi mit Litze einzäunten. Das Wohnmobil stand mitten auf einer wiese neben einem abgemähten Kornfeld. Wir aßen was, spielten Kniffel, warfen Frieda den (toootaaal nervenden) Quitscheball und sahen einen wunderschönen Regenbogen.

Wieder im Zelt angekommen laß ich die letzten Seiten meines Buches und kuschelte mich an Frieda, in der Hoffnung, dass ich so besser über das Ende des Buchen hinweg komme...

 


 

Haus und Hof zum Träumen

12.08.2014 22:34

Ich hätte den schönen Weg nehmen sollen. An der Elbe entlang schon viel Wasser und tolle Landschaften. Stattdessen bin ich den kürzeren eher nicht so schönen Weg gelaufen um einigermaßen viel Strecke an dem Tag zurück zu legen. Von Krummendeich nach Himmelpforten sind es etwas über 35 km und die wollte ich nicht an einem Tag laufen. Das Moor war wunderschön, viel Waldgebiet und Schatten. Kaum Menschen und noch weniger Trecker, was ein Glück. Straßen mit Bürgersteig, Straßen ohne Bürgersteig, Straßen mit Grünstreifen, Straßen ohne Grünstreifen, Straßen mit Autos, Straßen ohne Autos... Und dann Wald. Ich verlohr sofort die Orientierung und musste an einem Haus Klingeln. Es war halb sieben und so langsam musste ich mir mal einen Hof in der Nähe suchen, sonst wird es zu spät. Ich lief auf ein kleines Haus zu, klingelte, fragte nach dem Weg und erführ, dass hier ganz in der Nähe ein Reiterhof sei. Bis dahin war es tatsächlich nicht mehr weit. Göle und Werner waren unheimlich liebenswürdige Menschen, gaben dem Pony eine super Wiese und mir ein Bett. Ich schlief in einem riesen Haus. Es stand leer, war alt und richtig schön! Am Abend ging ich noch einmal rüber Gpöle ud Werner. Wir aßen Eis, schauten NDR und unterhielten uns ganz prächtig. um halb elf hieß es schlafen gehen und ich lief rüber zu "meinem Haus"...

Beethoven No. 5

11.08.2014 14:03

Wenn man wiederholt von einem Regentrofen geweckt wird, muss man doch irgendwann draus lernen, oder nicht?!

Gegen acht Uhr wurde es ungemütlich im Zelt, ich ging raus, lief in den Garten und wurde von Ute in Empfang genommen, mit Tee versorgt und mein Handy mit Strom. der Regen wollte nur kurz aufhören und ich packte das Zelt später zwar recht trocken aber mit viel Mühe wieder ein, da der starke Wind nicht gerade förderlich war. Bis nach Krummendeich waren es nr 13 Kilometer, lustiger Weise musste ich nur ein Mal abbiegen, ansonsten nur oben auf dem Deich entlang. Da mich von hinten keine Trecker überraschen könnten und mich auch sonst hier oben niemand traf, setzte ich die Kopfhörer auf und lauschte abermals der Musik. Piano, Cello, Geige und Klarinette umspielten mich und ich ließ mich von der Musik treiben. Die Piano Guys sind einsame Spitze, The Band Perry bietet sich wundervoll zum mitsingen an und Casper lässt einen unbewusst schneller laufen! Ich drehte die Lautstärke auf, lies die Kopfhörer neben meine Ohren rutschen und setzte den Hut wieder auf.

Ich schaltete auf Repead - 'Beethoven No. 5'

Uwe, ein Feriengast, sah mich mit den Tieren auf dem Deich langlaufen, rief mir was zu und ich ging hinunter um mit ihm reden zu können. die Musik machte ich erst später aus, ich bemerkte sie nicht. Uwe erkundigte sich nach Durst und boot mir Wasser an. Als er mit das Glas überreichte, schaltete ich die Musik aus, und traute meinen Ohren kaum. Uwe war wieder ins haus gegangen, saß an seinem Flügel und spielte, für meine ungeübten Ohren, fehlerfrei Beethoven No. 5. ZUm Glück hatte ich die Musik angelassen. Ich setzte mich ins Gras, höre zu, kuschelte mich an Frieda und genoss abermals mein Leben! Als das Stück mehr oder weniger zu Ende war, kam er raus und ich fing an zu applaudieren. Nach der Livemusik ging ich weiter, traf zufällig einen Mann, welcher die Rheumaklinik durchaus kannte. Die Spende wurde dankend angenommen!

Kurz vor dem Ziel in Krummendeich am Obsthof Schmoldt, hielt ich an einer Hundeschule an um etwas zu futtern. POMMES! Der Besitzer erzählte mir, dass er mich Tags zuvor schon einmal gesehen hatte. Wir lachten, ich aß, bezahlte und lief die letzten 100m mit Leo und Sonja gemeinsam. Am Obsthof angekommen, stellte ich Joshi auf eine Schafwiese, baute mein Zelt auf und zog Leo im Kniffel ab. Die Eheleute Schmoldt waren jünger als ich dachte, super nett und hilfsbereit! Vielen Dank für den schönen Abend bei euch, die Dusche am Morgen und das entgegen gebrachte Vertrauen!

 

Pferde standen nicht nur im wilden Westen vor der Post!

10.08.2014 18:47

Heute morgen bekam ich die Adresse von Ute Böhmke und wieder war die Nacht gesichert. wir drei liefen am Kanal entlang, liefen im Schneckentempo und genossen die Ruhe. Frieda bog immer und immer wieder rechts ab, dirkt in Wasser und kam immer mit neuer lebensfreude wieder herraus. Schüttelte sich und machte Joshi und ich nass, nach dem Motto: Wenn ihr schon nicht zum Wasser geht, dann kommt das Wasser halt zu euch! Danke Frieda, sehr aufmerksam!

In Neuhaus warteten Sonja und Lleo auf uns. Wir suchten Wibkes Klönstuv Cafe & Bistro, tranken und aßen was, und liefen nach einer großen Pause weiter. Ich holte noch schnell Zinksalbe für Joshis Mauke und dann ging es weiter nach Hörne. Die trecker-Phobie wurde nun von Tag zu Tag besser und schließlich konnten uns die Trecker überholen. Ich stellte folgende These auf: Je hübscher der reckerfahrer, desto lieber das Pony. Und siehe da, er scheute kein einziges Mal mehr und tatsächlich waren die meisten Fahrer wirklich hübsch. Schade das keiner eine Visitenkarte hat... :DD

Auch in dieser Nacht hatte Joshi zwei Freunde. Friese Eike und Wallach Willie waren total toll. Die Wiese wurde brüderlich geteilt, sie war schließlich groß genug.


Um hier mal international zu werden: I'm loving my animals!

09.08.2014 20:26

Übung mach den Meister. Und da ja bekanntlich ein solcher auch noch nirgends vom Himmel gefallen ist, mussten wir mal üben um einer zu werden. Gesagt getan, ab dafür mit Joshi durch Cuxhaven. Und wenn ich sage durch, dann meine ich das auch! Innerstadt, Leute, Spiegel, Zirkus, Musik, Krähne, Baustellen, Schiffe, Hupen, Ampeln, Züge, Bahnüberhänge, LKW's, Kinder, Trecker, Gras... Um hier mal international zu werden: I'm loving my animals! Frieda dicht an meiner Seite, Joshi hinter mir und der Trubel um uns herum. ich war regelrecht erstaunt, dass der kleine Angsthase Joshi mit einer Engelsgeduld mir zu folgen versuchte. Nachdem ich begriffen hatte, das dieses Fluchttier in Erwägung zieht mir zu folgen und zu vertrauen konnte ich das alles einfach genießen, mich auf den Weg konzentrieren und alles auf mich wirken lassen. Ich hatte gewonnen. Keinen Geldbetrag, keine Reise, kein Auto und keine Immobilie. Respekt, Vertrauen und ein Pony-Herz! ich lief mit geradem Rücken, starrem Blick und neu geschöpftem Selbstvertrauen durch den Hafen, suchte den weg zum Deich und hätte ewig so fortfahren können.

Wir alle hatten und eine Pause verdient. Ich band Joshi an einem Geländer an, frieda legte sich zu ihm und ich holte Wasser und eine Pommes für mich. Ich will mich nicht verteidigen und auch nichts schön reden oder verschönigen. Aber fehler macht gekanntlich jeder und aus irgendwas muss man ja lernen. Den Strick hatte ich zu lang gelassen, Joshis Hinterbein verhädderte sich im Strick, er geriet in Panik, riss die Taschen runter und fiel hin. Ich riss ihm das Halfter ab und er began wieder zu grasen als wenn nicht geschehen wäre. Der Gurt kaputt und ich voll Adrenalien. Sonja kam vorbei um die Taschen abzuholen, mir die Adresse vom Hof in Otterndorf zu nennen und fuhr wieder davon. Ich telefonierte mit dem Kiebitzmarkt und lies einen neuen Gurt zurück legen. Der restliche Weg war eintönig und mehr als langweilig. Ich lief zu Familie Meyer, stellte das Pony in seine Box, richtete mir das Gartenhäuschen ein und lief zum Campingplatz um mit Leo und Sonja den Gurt abzuholen. Mit wirren Gedanken und gemischten Gefühlen lies ich mich auf die Couch fallen, schaltete den Fernseher an und schaute Dr. House. 

Armes Bullen-Baby

09.08.2014 10:46

Nach einigen Kilometern begab ich mich auf die Suche nach Wasser für die Tiere und mich. ich band Joshi am Zaun eines restaurant fest, nahm den MiraceleWip- Eimer, lief zum Restaurant und erklärte der Bedienung meine Lage. Ich gönnte mir ein Mineralwasser, gab den Tieren den eimer, rückte die Taschen zu recht und zog viele Blicke auf mich. Direkt war ich in ein lustiges Gespräch verwickelt. Eine Urlauberfamilie bewunderte mein Vorhaben, hörte interessiert zu und nahm dankend Visitenkarte und Flyer in Empfang. Sie fuhren fort und ich erfuhr, dass sie mein Wasser bezahlten. Es gibt noch nette Menschen auf der Welt, davon bin ich überzeugt. 

Der Campingplatz in Otterndorf hat nun für zwei Nächte Leo und Sonja als Gäste. Die beiden machen Campingurlaub solange ich auf dem Weg nach Otterndorf bin. Heute ging es nach Cuxhaven, genauer gesagt Holte-Spangen. Auf dem Weg nach Holt-Spangen liegen wir drei durch einen richtig schönen Wald. Er erinnerte mich sehr an Bayern und mir wurde wieder einmal klar, dass ich irgendwann mal dorthin laufen muss. :)

Der Hof an jenem Abend war ungeheuerlich traurig mit anzusehen. Das Leid und Recht so eng bei einander liegen können habe ich dann wohl auch begriffen. Während die Kutschpferde in einem nagelneuen Stalltrack mit Weidegang und Raufutter wohnten, mussten die Ziege, die Bullen, Kälber, Hühner, Gänse und etliche andere Tiere in dunklen, dreckigen Ställen ohne Futter hausen. Anbindehaltung ist einfach der absolute Dreck! Licht, Wasser, Essen und Platz würden wir unseren Kindern auch nicht vorenthalten, wieso dann den Tieren?

Da das Wohnmobil samt Essen zwei Tage von mir entfernt steht, war ich heute Abend "gezwungen" ein Restaurand aufzusuchen um etwas zu essen. Zwei gab es, eins hatte zu, das andere war supi! Salat, Hartweizennudeln und eine Fanta sollten mein Abendessen sein. als ich gerade gehen wollte, in meiner kurzen Hose fröstelte es mir, sprachen mich Herr und Frau Hahne an. Erst wollten die beiden mehr über Frieda erfahren, dann über mich uns ehe ich mich versah, saß ich bei ihnen am Tisch und wir unterhielten uns noch gute zwei Stunden. Nicht nur, dass ich mich so kurz wie eben möglich an dem Hof aufhalten wollte, sondern auch die beiden Personen neben mir waren unglaublich nett und regelrecht sprachlos. Wir plauderten so über das Leben, die Chancen, den Mut, 'Abnormalitäten' und alles was zum Leben halt so dazu gehört. Nachdem uns alles kalt war verabschiedeten wir uns, Frieda und ich liefen zum Hof, legten uns in unser Zelt und schliefen bis halb drei. Durch ein erschreckend lautes Muhen wurde ich wach und konnte nicht einschlafen. Erst als ich mir sicher war, dass Joshi in Ordnung war und dem in Not geratenen Bullen geholfen wurde schlief ich nach einer halben Ewigkeit wieder ein. Am nächsten Morgen erfuhr ich, dass sich einer der Bullen in den Ketten verfangen hatte und drohte zu ersticken. MENSCH LEUTE... Leute, seid ihr nur noch Bestien und keine Menschen mehr? Wiese tut ihr sowas, oder viel mehr die Frage: Wieso tut ihr nichts DAGEGEN? Ich lief in den Bullenstall und sah, wie das Jungtier, noch geschwächt von der Nacht, scheinbar noch immer nach Luft schnappte. Immerhin wurder der Tierarzt informiert, welcher eine Aufbauspritze aufzog und dem Tier verpasste. Ich lief zeitig los und wollte durch laute Musik die Bilder aus meinem Kopf löschen. Aber wie sagt man so schön: Das schlimmste daran ist das Vergessen! Man solle niemals nie sagen, aber ich werde nie mehr Fleisch essen, Kuhmilch trinken und Eier essen. Egal ob die Tiere noch so gut, nach den neusten Standarts und Maßstäben gehalten, getötet oder beraubt wurden!

 

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